Thesaurierende Fonds sind eine Option für Anleger, die langfristig Vermögen aufbauen möchten. Was thesaurierende Fonds sind und wie sie besteuert werden.Thesaurierende Fonds sind Investmentfonds, bei denen Erträge wie Dividenden automatisch reinvestiert, statt an die Anleger ausgeschüttet zu werden. Dies führt zu einem Zinseszinseffekt, der langfristig zu einem höheren Vermögensaufbau führen kann. Als Anleger erhalten Sie also automatisch weitere Anteile des Fonds in Ihrem Depot gutgeschrieben, die dem Gegenwert der Dividende zum Zeitpunkt der Ausschüttung entsprechen.So funktioniert der ZinseszinseffektUm den Zinseszinseffekt bei thesaurierenden Fonds besser zu verdeutlichen, betrachten wir ein konkretes Beispiel: Ein Anleger investiert 10.000 Euro in einen thesaurierenden Fonds, der jährlich eine Rendite von 5 Prozent erwirtschaftet. Im ersten Jahr erwirtschaftet der Fonds 500 Euro (5 Prozent von 10.000 Euro). Diese 500 Euro werden nicht ausgeschüttet, sondern automatisch reinvestiert und erhöhen das investierte Kapital auf 10.500 Euro.Im zweiten Jahr werden nun 5 Prozent auf 10.500 Euro berechnet statt nur auf 10.000 Euro, was Zinsen von 525 Euro entspricht. Diese 525 Euro werden wiederum reinvestiert, wodurch das Kapital auf 11.025 Euro ansteigt. Dieser Prozess wiederholt sich jedes Jahr, wodurch der Zinseszinseffekt entsteht und das Vermögen langfristig stärker wächst. Mehr zum Zinseszinseffekt lesen Sie hier.Steuer auf thesaurierende FondsBei thesaurierenden Fonds müssen Anleger in Deutschland die sogenannte Vorabpauschale versteuern. Die Vorabpauschale ist ein fiktiver Ertrag, der auf Basis des Fondsvermögens und eines Basiszinses berechnet wird. Allerdings fällt nur auf 70 Prozent dieser Pauschale die Abgeltungssteuer an. Das nennt sich Teilfreistellung. Mehr zur Besteuerung von Fonds und ETFs lesen Sie hier.FreistellungsauftragAnleger können einen Freistellungsauftrag bei ihrer Bank einreichen, um einen bestimmten Betrag Ihrer Kapitalerträge steuerfrei zu stellen. Für Ledige liegt der Freibetrag seit 2023 bei 1.000 Euro pro Jahr, für Verheiratete bei 2.000 Euro. Erträge bis zu diesem Betrag werden nicht besteuert.Es gibt viele verschiedene thesaurierende Fonds, die sich in ihrer Anlagestrategie, den zugrunde liegenden Wertpapieren und dem Anlagehorizont unterscheiden. Beispiele sind:Aktienfonds, die in Unternehmen aus bestimmten Branchen oder Regionen investieren. Lesen Sie hier, wie Aktienfonds funktionieren.Rentenfonds, die in Anleihen von Unternehmen oder Staaten anlegen. Mehr dazu hier.Mischfonds, die sowohl in Aktien als auch in Rentenpapiere investieren. Ob sich Mischfonds lohnen, erfahren Sie hier.Indexfonds (ETFs), die einen bestimmten Index wie zum Beispiel den Dax oder den weltweiten MSCI World abbilden. Lesen Sie hier, warum sich ein ETF auf den MSCI World lohnt.Zusammenfassend sind thesaurierende Fonds eine interessante Anlageoption für langfristig orientierte Anleger, die vom Zinseszinseffekt profitieren möchten. Die Besteuerung erfolgt über die Vorabpauschale, wobei ein Freistellungsauftrag zur Steueroptimierung genutzt werden kann. Es gibt eine Vielzahl von thesaurierenden Fonds, die verschiedene Anlagestrategien verfolgen und sich in ihrer Risikostreuung unterscheiden.Auf die Gebühren beim Kauf achtenWichtig: Achten Sie bei der Auswahl eines thesaurierenden Fonds auf die Kosten, wie zum Beispiel die Verwaltungsgebühren und Ausgabeaufschläge, da diese die Rendite schmälern können. Ein Vergleich verschiedener Fonds kann dabei helfen, den passenden Fonds mit einer attraktiven Kostenstruktur und einer Anlagestrategie zu finden, die Ihren persönlichen Zielen und Ihrem Risikoprofil entsprechen. Bei ETFs hilft Ihnen die sogenannte Total Expense Ratio (TER). Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier.

Lesen Sie weiter auf: Thesaurierende Fonds: Weshalb sich diese Anlageform für Sie lohnen kann
Quelle: T-Online | Wirtschaft
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